Wöchentlich schreiben Radio Berg-Mitarbeiter
über ihre persönlichen Erlebnisse in der Rubrik Team
Intim im Bergischen Handelsblatt, dem Anzeigenecho und dem
Lokalanzeiger Waldbröl. Die jeweils
aktuellen Texte finden Sie hier. Heute geht's bei Heike um
Glühwürmchen...
Einmal Prinzessin im Feenland sein - wollte ich nie. Fee sein
auch nicht. Aber mal einen Blick in die magische Welt werfen, Feen
und Trolle beobachten, Irrlichtern begegnen, dass ja. Als Kinder
haben wir kuschelige kleine Moos-Höhlen für
Märchenwesen gebaut, gesehen haben wir diese Wesen allerdings
nie. Doch Ende Juni diesen Jahres endlich der Beweis: es gibt sie
wirklich, die magische Welt mit ihren magischen Bewohnern. Und zwar
direkt hinter meinem Gartenzaun! Der Garten grenzt unmittelbar an
den Wald. Im Sommer abends draußen sitzen ist einfach nur
toll. Das Käuzchen ruft, die Fledermaus dreht ihre Runden, der
Marder kommt auf einen schnellen Sprung vorbei... und im Juni diese
Glühwürmchen, oft 10 Stück auf einmal. Ziemlich
zauberhaft. Vor Kurzem, an einem diesigen Abend, ein
mysteriöses Funkeln und Blinken im Wald hinterm Zaun. Ich
öffne das Tor zum Wald ... und stehe mitten drin in der echten
Feenwelt: hunderte Glühwürmchen schweben durchs
Zwielicht, lassen sich in den Bäumen nieder, schweben wieder
los, schweben um mich herum. Ich bin komplett verzaubert! Nein,
nicht als Prinzessin im Feenland, eher als Trollfau unter
Irrlichtern. Sooo schön! Und dahinten, da sind noch viel mehr!
Vorsichtig taste ich mich in den Wald hinein, noch ein Stück
und noch ein Stück. Weiche Zweigen aus, die nach meinen Haaren
greifen, stolpere über einen Ast am Boden - und weiß,
warum Glühwürmchen Irrlichter heißen. Bevor sie mich
so richtig in die Irre führen, kehre ich um. Und frage mich
jetzt, was ich zu sehen bekommen hätte, wenn ich ihnen weiter
gefolgt wäre. Mache ich vielleicht nächstes Jahr, wenn
die Glühwürmchen Ende Juni wieder durch die Nächte
tanzen.